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IT-Outsourcing vs. -Offshoring – der Vergleich (inkl. Vor- und Nachteile)

IT-Outsourcing vs. -Offshoring – auslagern oder verlagern? Wo sind die Vor- und Nachteile? Was lohnt sich mehr? Beide Optionen haben ihre Berechtigung. Wir haben uns die Unterschiede genauer angeschaut. Eine ausführliche Begriffsdefinition finden Sie unter diesem Blog.

Outsourcing setzt sich aus den englischen Begriffen „OUTside“, „resSOURCe“ sowie „usING“ zusammen. Damit ist das Auslagern von bestimmten Aufgaben bzw. Prozessen an externe Dienstleister bzw. Freelancer gemeint. Outsourcen bedeutet also nichts anderes, als Dienstleistungen einzukaufen, anstatt die Aufgaben und Prozesse intern erledigen zu lassen. IT-Outsourcing ist eine gängige Form, um auf den Fachkräftemangel der IT zu reagieren. Wichtig sind hierbei insbesondere die Bereiche Software Development Outsourcing, bspw. von Apps, oder auch Outsourcing der Infrastruktur (Cloud oder Betrieb von Servern). Aber auch IT-Support zählt zu den Services, die am meisten an externe Partner verlagert werden.

Outsourcing – Vorteile und Nachteile

Einigen Geschäftsführern bleibt keine Wahl, als gewisse Vorgänge auszulagern. Wir informieren Sie über die Vor- und Nachteile, um Ihnen eine handfeste Basis für Ihre Entscheidung zu geben.

 

Vorteile von Outsourcing

  • Zeitersparnis durch sofortigen Projektstart:
    Nach Vertragsschluss kann das Projekt sofort mit Externen begonnen werden.
  • Flexibles “Project Staffing”:
    Teams können flexibel und kurzfristig erweitert bzw. reduziert werden.
  • Know-how sofort verfügbar:
    Benötigte Erfahrung kann für das Projekt eingekauft werden und ist damit schnell verfügbar.
  • Fokussierung aufs Projekt:
    Eigene Mitarbeiter und das Management sind weniger bzw. gar nicht in Personalthemen (z. B. Weiterentwicklung, Konfliktlösung, Personalgespräche, Schulungen) sowie das Betreiben des Standorts involviert und können sich auf das Kern- und Projektgeschäft konzentrieren.
  • Mehr Transparenz im Projektgeschäft:
    Die Projektkosten und -abläufe sind in der Regel transparenter. Auf Festpreisbasis auch kalkulierbarer. Unter Umständen kann sogar die Projektvergabe günstiger werden. Dies hängt jedoch ganz von der Projektgröße und der Dauer ab.
  • Kein Personalmanagement nötig:
    Mitarbeiterfluktuation und entsprechender Know-how-Transfer geht auf Kosten des Anbieters.

Nachteile von Outsourcing

  • Abhängigkeit vom Provider:
    Es entsteht eine Abhängigkeit zum Anbieter, da er das Fachwissen für die Produktentwicklung besitzen wird.
  • Keine Mitarbeiter-Bindung:
    Eine emotionale Bindung der Mitarbeiter an das Produkt und der Firmenkultur findet weniger oder nicht statt. Das ist insofern problematisch, weil in der Regel viel Input und Verbesserung durch eigene Mitarbeiter erfolgen. In diesem Fall profitieren Sie nicht von diesem “Schatz”.
  • Dienst nach Vorschrift:
    Die Arbeitsweise des Outsourcing-Dienstleisters gleicht dem “Dienst nach Vorschrift”. Es wird getan, was in der Anforderung steht. Abweichungen müssen zusätzlich verrechnet und personell geplant werden.
  • Genaue Spezifikation notwendig:
    Es gilt, die Zusammenarbeit mit genauen Anforderungen zu gestalten. Die Entwickler werden wenig Bezug zum Produkt und zu Ihrem Unternehmen haben. Daher setzen sie strikt um, was ihnen vorgegeben wird.
  • Über Verträge absichern:
    Verträge müssen gut formuliert sein, damit in schwierigen Situationen und in rechtlichen Fragen das Vorgehen vorab abgestimmt ist. Auch beim Thema DSGVO kann es komplizierter werden, vor allem wenn Outsourcing mit einem Unternehmen außerhalb der EU-Mitgliedsländer passiert (zum Beispiel Ukraine).

Was ist Offshoring?

(Captive-Site) Offshoring, ursprünglich wörtlich gemeint („vor der Küste“), bedeutet im Gegensatz zum Outsourcing eine geografische Verlagerung von Aufgaben, Kompetenzen und Prozessen in eine eigene entfernte Niederlassung. Also nicht wie Outsourcing, dass Tätigkeiten bzw. Services an eine externe Firma ausgelagert werden. Mit Offshoring beschäftigen Sie also eigene Mitarbeiter im Ausland und übergeben dorthin Aufgaben und Inhalte, die entweder neu entstanden sind oder vorher am Hauptstandort erledigt wurden.

Unter „Offshoring“ fallen Nearshoring und Farshoring. Für die Unterscheidung ist nur die geografische Entfernung zwischen Ursprungsland und Standort im Ausland relevant (Polen oder doch Indien?).

Offshoring – Vor- und Nachteile

Ihre eigene Offshore-Niederlassung im Ausland bietet häufig die Chance, einfacher Personal zu rekrutieren. Professionelle Fachkräfte über Deutschland hinaus nehmen Ihr Unternehmen als guten, internationalen Arbeitgeber wahr. Daher haben Sie eine gute Chance, in Ihrer Auslandsniederlassung gute und günstige Arbeitskräfte selbst zu rekrutieren. Im Unterschied zu Outsourcing müssen Sie aber eine Auslandsniederlassung operativ betreiben und eine standortübergreifende Zusammenarbeit der Fachkräfte etablieren.

Vorteile von Offshoring

  • Know-how Ownership:
    Keine Abhängigkeit von einem Dienstleister, Know-how im Thema verbleibt im eigenen Unternehmen und wird gepflegt.
  • Mitarbeiter-Bindung:
    Größere emotionale Bindung der Mitarbeiter an das Produkt. Dadurch mehr Motivation, um neue Lösungen zu schaffen und das Produkt innovativ weiterzuentwickeln. Motivierte Mitarbeiter sind zusätzlich bereit, die Extrameile zu gehen und mehr Dynamik zu erzeugen.
  • Produkt-Spezialisten:
    Das Projektteam entwickelt sich zum Spezialisten-Team. Langfristige und solide Wartung und Entwicklung des Produktes sind somit garantiert. Damit entfällt auch die Abhängigkeit von einem Dienstleister.
  • Sicherheit:
    Keine rechtliche Bindung an einen Dienstleister, somit mehr Sicherheit, auch beim Datenschutz.

Nachteile von Offshoring

  • Längere Vorbereitungszeit:
    Längere Vorlaufzeit aufgrund von Recruiting und Einrichtung des neuen Standorts (langsamere Umsetzung des Projektstarts).
  • Remote-Management:
    Entfernung vom Standort kann zu Schwierigkeiten in der Kommunikation und geringerer Kontrolle führen.
  • Operativer Betrieb der Niederlassung:
    Gesamte Personalthemen und der Standortbetrieb müssen von Ihnen erledigt werden, was zeitaufwändiger ist.
  • Fluktuations-Management:
    Know-how-Transfer bei Fluktuation von Mitarbeitern muss von Ihnen gesteuert und behandelt werden.

Outsourcing vs. Offshoring. Wer gewinnt?

Beim Vergleich Outsourcing vs. Offshoring gibt es keinen klaren Sieger. Entscheidend ist, welche Form für Ihr Unternehmen und Ihr Vorhaben die cleverste Lösung ist und welche Prioritäten Sie setzen. Zu den Kriterien gehören unter anderem Anspruch an Produktivität, Effizienz, zeitlicher Rahmen, Flexibilität, Qualität und Höhe der fehlenden Kapazitäten. Wollen Sie Kernkompetenzen im Unternehmen aufbauen (Offshoring) oder wollen Sie schnell und kostengünstig Know-how bei Providern bzw. Consulting-Unternehmen einkaufen, um zügig Ihr Projekt mit externen Fachkräften umzusetzen (Outsourcing)? Beide Modelle sind legitim. Bei Unsicherheiten ist es sinnvoll, einen Experten zu Rate zu ziehen.

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Titelbild: Storyset.com

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